Leitfaden für die Routenmodellierung

Im Leitfaden für die Routenmodellierung finden Sie Informationen zu Routenstrukturen, Richtlinien und Beispiele für die Verwendung von Beförderungsrouten über Google Maps.

Begriffsdefinition

Die General Transit Feed Specification (GTFS) ist ein öffentlich verfügbarer Datenstandard, der in der gesamten Beförderungsbranche verwendet wird und Betreibern hilft, ihre Daten in einem einheitlichen Format bereitzustellen.

In GTFS ist eine Route eine Gruppe von Fahrten, die Fahrgästen als einzelne Verbindung angezeigt wird. Routeninformationen sollten so dargestellt werden, dass sie der Wahrnehmung der Nutzer entsprechen:

  • Damit Fahrgäste die Informationen, die sie auf Google Maps sehen, mit der Beschilderung in ihrem direkten Umfeld abgleichen können.
  • Um Konflikte zwischen der Wahrnehmung der Nutzer und den internen Definitionen des Betreibers zu vermeiden und die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass irreführende Informationen angezeigt werden.

Um ein Datenmodell für Routen zu erstellen, müssen Sie die Definition verstehen:

Route: Ein Weg zwischen Start- und Zielort ohne eine bestimmte Richtung, den Fahrgäste in einem öffentlichen Verkehrsmittel zurücklegen. GTFS lässt auch mehrere Varianten für Routen zu, die einige gemeinsame Merkmale aufweisen, z. B. kann eine Route an verschiedenen Orten beginnen und enden oder über verschiedene Orte führen.

Jede Route hat folgende Merkmale:

  • Sie ist an keinen Fahrplan gebunden und daher zeitunabhängig.
  • Sie gibt keine Richtung vor; sie ist also richtungslos.
  • Sie kann für mehrere Fahrten verwendet werden, was bedeutet, dass der Betreiber eine Route mehrmals am Tag befahren kann.

Modellierungsstruktur und Beispiele

Die Routenmodellierung hängt von der Wahrnehmung der Nutzer ab.

Zwei Metrolinien, die als Einzelverbindung wahrgenommen werden

Die Metrolinie North South (NS) hat zwei Zweiglinien. Die NS-Linie bedient die Stationen von NS1 bis NS7. An der Station NS5 teilt sich die Strecke und die Züge fahren zu zwei verschiedenen Zielen: NS6 und NS7. Obwohl es sich scheinbar um zwei Routen handelt, sehen Fahrgäste sie als eine Verbindung an.

Metrolinie

Abbildung 1: Metrolinie mit zwei Zweiglinien

In diesem Fall kann der Betreiber die Linien entsprechend der Wahrnehmung der Nutzer als eine einzelne Route modellieren.

Zwei leicht unterschiedliche Buslinien

Ein anderer Betreiber hat zwei Buslinien (100 und 100A), die einander sehr ähnlich sind.

Buslinien

Abbildung 2: Zwei ähnliche Buslinien

Beide Buslinien verkehren mit ähnlichen Haltestellenmustern auf der Route.

Bediente Haltestelle

Abbildung 3: Haltestellen, die von beiden Buslinien bedient werden

Die Fahrgäste nehmen sie als zwei getrennte Linien wahr. Daher kann der Betreiber zwei Routen entsprechend der Wahrnehmung der Nutzer modellieren.

Richtlinien und Best Practices

Als Best Practice sollten Sie diese Richtlinien beachten:

Einheitliche Betreiber-ID angeben

Die Angabe agency_id verweist auf dasselbe Feld in der Datei agency.txt. Damit der Verweis ordnungsgemäß funktioniert, müssen Sie sowohl in agency.txt als auch in trips.txt denselben Wert für agency_id verwenden.

Immer den Kurznamen der Route priorisieren

Der Betreiber muss immer den Kurznamen der Route angeben, da lange Routennamen oder -beschreibungen in Google Maps nicht wirklich verwendet werden.

Die erforderlichen Daten können den Prozess vereinfachen und dem Betreiber helfen, sich auf Informationen zu konzentrieren, die für Fahrgäste von Nutzen sind.

Fahrzeugtyp im Routentyp angeben

Mithilfe von route_type können Betreiber die Art des Verkehrsmittels angeben, damit Fahrgäste wissen, in welches Fahrzeug sie einsteigen müssen.

Folgende Routentypen werden häufig verwendet:

Nummer

Art des Verkehrsmittels

0 Straßenbahn, Stadtbahn
1 U-Bahn, Metro
2 Schienenverkehr
3 Bus
4 Fähre
5 Kabelstraßenbahn
6 Luftseilbahn, Seilschwebebahn
7 Standseilbahn
11 Oberleitungsbus
12 Einschienenbahn

Weitere Informationen zu erweiterten Routentypen

Realitätsnahe Farben wählen

Farben von Routen und Routentext müssen mit den Farben übereinstimmen, die Fahrgäste auf den Schildern, der Website des Betreibers oder gedruckten Fahrplänen sehen.

Der Farbkontrast muss deutlich sein, damit sie unterschieden werden können.

Unterrouten und Zweiglinien in Fahrten definieren

Alle Angaben zu Unterrouten oder Zweiglinien gehören in die Datei trips.txt. Sofern bestimmte Zweige einer Route von Fahrgästen nicht als zwei getrennte Linien wahrgenommen werden, müssen die Zweige und die Hauptroute als eine einzelne Route modelliert werden.

Darstellung auf Google Maps

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie die bereitgestellten Routeninformationen in Google Maps dargestellt werden.

Abfahrtstafel

Auf dem folgenden Screenshot sehen Sie, wie die Informationen zum Routentyp sowie zum Kurznamen und langen Namen der Route auf der Abfahrtstafel in der Google Maps App angezeigt werden.

Abfahrtstafel

Abbildung 4: Abfahrtstafel

In dieser Tabelle sind die einzelnen Nummern und die entsprechenden Felder im Feed aufgeführt.

Nummer

Zugehöriger Feldtyp

Wert

1 stop_name City Center
2 route_type Wie im Symbol zu sehen
3 route_short_name or route_long_name (route_short_name overrides route_long_name, if given in the feed) Kurzname der Route:
  • L2
  • T2
  • T4
  • T8

Suchergebnisse für Fahrten

Auf dem folgenden Screenshot sehen Sie, wie die Informationen zum Routentyp, zur Routenfarbe, zur Routentextfarbe sowie zum Kurznamen und langen Namen der Route in der Google Maps App angezeigt werden.

Fahrt suchen

Abbildung 5: Fahrt suchen

In dieser Tabelle sind die einzelnen Nummern und die entsprechenden Felder im Feed aufgeführt.

Nummer

Zugehöriges Feld

Wert

1 route_type Wie im Symbol zu sehen
2
  • Hintergrundfarbe mit route_color
  • Textfarbe mit route_text_color.
  • route_short_name oder route_long_name
  • (route_short_name überschreibt route_long_name, wenn im Feed angegeben)
  • 8FD24E
  • 000000
  • 31

Seite mit Wegbeschreibung

Auf dem folgenden Screenshot sehen Sie, wie die Informationen zum Kurznamen und langen Namen der Route in der Google Maps App angezeigt werden.

Wegbeschreibung

Abbildung 6: Wegbeschreibung

In dieser Tabelle sind die einzelnen Nummern und die entsprechenden Felder im Feed aufgeführt.

Nummer

Zugehöriges Feld

Wert

1
  • route_short_name or route_long_name
  • (route_short_name overrides route_long_name, if given in the feed)
East Line

Haltestellenebene

Um Fahrzeugtypen anzuzeigen, müssen Sie das Feld route_type in routes.txt verwenden. Informationen zum Fahrzeugtyp werden auf der Haltestellenebene von Google Maps angezeigt.

Im folgenden Screenshot sehen Sie einige Beispiele aus der Google Maps App.

Haltestellenebene

Abbildung 7: Haltestellenebene

In dieser Tabelle sind die einzelnen Nummern und die entsprechenden Felder im Feed aufgeführt.

Nummer

Feld

Wert

1 route_type=2 Hier ist der Fahrzeugtyp „Eisenbahn“. Zugsymbol
2 route_type=5 Hier ist der Fahrzeugtyp „Kabelstraßenbahn“. Straßenbahnsymbol
3 route_type=3 Hier ist der Fahrzeugtyp „Bus“. Bussymbol

Beispiele

Hier sind zwei Beispiele für eine Metro- und eine Busroute.

Zwei Metrolinien, die als Einzelverbindung wahrgenommen werden

In der folgenden Tabelle sehen Sie das Beispiel für die Metroroute aus Abbildung 1.

Dateiname: routes.txt

route_id

agency_id

route_short_name

route_long_name

route_type

route_color

route_text_color

subway_north_south abc_transit NS Line North South Line 1 FF9900 000000

Zwei leicht unterschiedliche Buslinien

In der folgenden Tabelle sehen Sie das Beispiel für die Busrouten aus Abbildung 3.

Dateiname: routes.txt

route_id

agency_id

route_short_name

route_long_name

route_type

route_color

route_text_color

def_bus_100 def_transit 100 3 FF0000 434343
def_bus_100A def_transit 100A 3 00FF00 434343