Montag, 2. Oktober 2017
Google hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Informationen dieser Welt zu organisieren. Dabei möchten wir Google-Nutzer zu den Inhalten mit der höchsten Qualität leiten – ein Prinzip, das in unseren Richtlinien für Evaluatoren zur Bewertung der Qualität zum Ausdruck kommt. Professionelle Publisher sind die Hauptanbieter hochwertiger Inhalte für Nutzer und wir möchten ihren Erfolg fördern.
Das zugehörige Ökosystem wird hauptsächlich über zwei Umsatzquellen finanziert: Werbung und Abos. Bei letzteren muss man sehr genau auf das richtige Gleichgewicht achten, um eine wirkungsvolle Suche zu ermöglichen. In der Regel befinden sich Aboinhalte hinter Paywalls, die für Nutzer ohne Abo nicht zugänglich sind. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass Nutzer, die nicht mit den hochwertigen Inhalten hinter einer Paywall vertraut sind, sich oft anderen Websites zuwenden, die Inhalte ohne Abo oder Anmeldung anbieten. Es ist schwierig, sich für ein Abo zu entscheiden, wenn man nicht genau weiß, wie wertvoll die entsprechenden Inhalte wirklich sind. Wir haben festgestellt, dass ein Teil der Nutzer Abowebsites meidet. Darum ist es äußerst wichtig, dass Websites eine gewisse Menge an Probeinhalten anbieten, damit die Nutzer sehen können, wie wertvoll die Inhalte sind.
Die First Click Free (FCF)-Richtlinie für die Google Websuche und Google News wurde entwickelt, um dieses Problem zu beheben. Sie bot Publishern mit Aboinhalten die Möglichkeit, für ihre Inhalte zu werben, und sorgte außerdem für eine bessere Auffindbarkeit der Inhalte, was sowohl den Publishern als auch den Google-Nutzern zugutekam. Im Laufe des letzten Jahres haben wir gemeinsam mit Publishern die Auswirkungen des FCF-Ansatzes auf die Nutzerzufriedenheit und auf die Nachhaltigkeit des Ökosystems zur Inhaltsveröffentlichung untersucht. Dabei haben wir festgestellt, dass FCF zwar ein sinnvolles Modell für Probeangebote ist, dass Publisher aber selbst am besten beurteilen können, welche konkrete Strategie für sie optimal ist. Darum ist FCF zukünftig keine Voraussetzung für die Google Suche mehr. Außerdem ermutigen wir Publisher, verschiedene Strategien für kostenlose Probeinhalte auszuprobieren, solange diese mit den aktualisierten Richtlinien für Webmaster im Einklang stehen. Wir nennen dies Flexible Probeinhalte.
FCF war ursprünglich dafür gedacht, mit dem Cloaking zusammenhängende Probleme zu lösen. Mit "Cloaking" wird die Praxis bezeichnet, dem Googlebot andere Inhalte als den Nutzern anzubieten. Spammer versuchen oft, Suchmaschinen zu täuschen, indem sie ihnen interessante Inhalte wie Rezepte für gesundes Essen zeigen, während gegenüber den Nutzern z. B. für Abnehmtabletten geworben wird. Diese Methode ist schlecht für die Nutzer, da diese nicht die erwarteten Inhalte vorfinden. Anbietern von Websites mit Paywalls wird dringend empfohlen, für ihre Seiten die neue Methode für strukturierte Daten zu nutzen. Andernfalls könnte die Paywall als eine Form des Cloakings interpretiert werden, was den Ausschluss der Seiten aus den Suchergebnissen zur Folge hätte.
Basierend auf unseren Untersuchungsergebnissen haben wir ausführliche Best Practices für Flexible Probeangebote formuliert. Wir empfehlen zwei Arten von Probeinhalten: Beim sogenannten Metering können Nutzer eine bestimmte Anzahl kompletter Artikel lesen. Alle weiteren Artikel befinden sich dann hinter einer Paywall. Lead-in bedeutet, dass statt des gesamten Artikels nur ein Auszug daraus kostenlos angeboten wird.
Beim Metering empfehlen wir ein Monatskontingent statt eines Tageskontingents, da dies beim Ausprobieren mehr Flexibilität bietet und sicherer ist. Zum Beispiel hätte eine Kontingentverringerung um eine Leseprobe bei zehn Proben pro Monat geringere Auswirkungen auf die Nutzer als bei drei Proben pro Tag. Alle Publisher und ihre Zielgruppen sind verschieden. Darum gibt es auch keinen bestimmten Wert für die optimale Anzahl an Probeexemplaren. Wir empfehlen Publishern aber, Nutzern der Google Suche anfangs zehn Klicks pro Monat zu ermöglichen. So haben potenzielle Abonnenten die Gelegenheit, das Angebot zu testen. Danach sollten Publisher ein wenig experimentieren, um den für sie optimalen Kompromiss zwischen Auffindbarkeit und erzielten Conversions zu finden.
Beim Lead-in wird meist ein Auszug aus dem Artikel angeboten, z. B. die ersten Sätze oder 50 bis 100 Wörter. Dadurch können die Nutzer besser abschätzen, wie wertvoll der Inhalt für sie ist. Dies macht eine Seite mit Lead-in für Nutzer deutlich hilfreicher als eine Seite mit vollständig blockiertem Inhalt.
Wir denken, dass die beschriebene Anpassung unserer Anforderungen eine sehr gute Entscheidung ist, weil dadurch das Wachstum des Ökosystems für Premiuminhalte gefördert wird, was letztlich den Nutzern zugutekommt. Wir freuen uns darauf, Nutzern zukünftig noch hochwertigere Inhaltsangebote vorstellen zu können.