#NoHacked: Jahresrückblick

Montag, 20. März 2017

Wir hoffen, ihr hattet einen sicheren Start ins neue Jahr! In diesem Post findet ihr eine Zusammenfassung unserer Arbeit im Rahmen unserer #NoHacked-Kampagne 2016. Gehen wir zu Beginn auf einige Trends des vergangenen Jahres bei gehackten Websites ein.

Statusbericht zur Sicherheit von Websites 2016

Fangen wir mit den schlechten Nachrichten an. Die Zahl der gehackten Websites ist 2016 im Vergleich zu 2015 um ca. 32 % gestiegen. Und wir rechnen nicht damit, dass sich dieser Trend abschwächt. Die zunehmende Aggressivität der Hacker in Kombination mit der steigenden Zahl veralteter Websites führt dazu, dass Hacker immer mehr Websites infizieren, um daraus Kapital zu schlagen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: 84 % der Webmaster, die eine erneute Überprüfung beantragen, können ihre Websites erfolgreich bereinigen. Jedoch haben 61 % der Webmaster, deren Websites gehackt wurden, nie eine entsprechende Benachrichtigung von Google erhalten, weil ihre Websites nicht in der Search Console bestätigt wurden. Vergesst also nicht, euch in der Search Console zu registrieren, wenn ihr eine Website besitzt oder verwaltet. Die Search Console ist der primäre Kommunikationskanal, den Google für Warnmeldungen zum Status von Websites nutzt.

Mehr Hilfe für gehackte Webmaster

Wir haben uns euer Feedback zu Herzen genommen, um Webmastern mit Sicherheitsproblemen noch besser helfen zu können. Dabei wurde immer wieder eine verständlichere Dokumentation zu gehackten Websites gefordert. Wir haben uns also viel Mühe gegeben, um unsere Dokumentation nützlicher zu machen.

Als ersten Schritt haben wir eine neue Dokumentation erstellt, um Webmastern im Falle einer manipulierten Website mehr Informationen zur Verfügung zu stellen. Hier eine Liste der neuen Hilferessourcen:

Anschließend haben wir Leitfäden zur Bereinigung von Websites erstellt, die von gängigen Hacking-Methoden betroffen sind. Wir haben festgestellt, dass die Auswirkungen von Hacking bei den meisten Websites ähnlich sind. Nach eingehender Analyse dieser Ähnlichkeiten haben wir für bestimmte Hacking-Angriffe Bereinigungsleitfäden erstellt. Unten findet ihr eine kurze Beschreibung der erstellten Leitfäden:

Unsinnige Inhalte

Bei dieser Art von Hacks wird automatisch eine Vielzahl von Seiten mit sinnlosen Sätzen voller Keywords auf der Zielwebsite erstellt. Damit wollen Hacker erreichen, dass die gehackten Seiten in der Google-Suche erscheinen. Wenn Nutzer die Seiten dann besuchen möchten, werden sie auf eine völlig andere Seite weitergeleitet, zum Beispiel eine Website mit pornografischen Inhalten. Weitere Informationen zur Bereinigung in solchen Fällen

Japanische Keywords

Bei dieser Methode werden in der Regel neue Seiten mit japanischem Text in zufällig generierten Verzeichnissen auf der Zielwebsite erstellt. Diese Seiten werden mithilfe sogenannter Affiliate-Links zu Online-Händlern mit gefälschten Markenprodukten monetarisiert und dann in der Google-Suche angezeigt. Manchmal werden die Konten der Hacker in der Search Console auch als Websiteinhaber hinzugefügt. Weitere Informationen zur Bereinigung in solchen Fällen

Keyword-Cloaking

Durch diese Art von Keyword- und Link-Hacking wird automatisch eine Vielzahl von Seiten mit sinnlosen Sätzen, Links und Bildern erstellt. Diese Seiten enthalten manchmal sogar Grundbausteine der Vorlage der Originalwebsite, sodass die Seiten auf den ersten Blick wie ganz normale Bestandteile der Zielwebsite aussehen – bis man den Inhalt liest. Bei einem solchen Angriff verwenden Hacker in der Regel Cloaking-Techniken, damit die schädlichen Inhalte nicht gefunden werden und die eingeschleuste Seite wie ein Teil der Originalwebsite oder eine 404-Fehlerseite aussieht. Weitere Informationen zur Bereinigung in solchen Fällen

Prävention ist der Schlüssel

Wie immer ist es am besten, Präventivmaßnahmen zu ergreifen und die Website zu sichern, anstatt sich nachher mit den Folgen eines Hacking-Angriffs herumschlagen zu müssen. Denkt immer daran: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Weitere Informationen dazu, wie ihr Schwachstellen auf eurer Website erkennen könnt, findet ihr in unserem Leitfaden für gehackte Websites. Außerdem empfehlen wir, euch im Hinblick auf die neuesten Veröffentlichungen und Bekanntmachungen eurer CMS-Anbieter sowie Software- und Hardwareanbieter auf dem Laufenden zu halten.

Ausblick

Hacking-Methoden entwickeln sich ständig weiter, doch dank unserer Forschungsbemühungen können wir die neuesten Trends verfolgen und dagegen vorgehen. Unsere neuesten Publikationen findet ihr auf unserer Forschungswebsite zu Informationssicherheit. Hier haben wir einige Studien zu Websitemanipulationen für euch zusammengestellt:

Falls ihr Feedback oder konkrete Fragen zu manipulierten Websites habt, steht euch in den Webmaster-Hilfeforen eine aktive Gruppe von Google-Mitarbeitern und Technikexperten zur Seite, die Antworten liefern und weiteren technischen Support bieten können.