Schrägstrich oder nicht?

Mittwoch, 21. April 2010

Diese Frage wird häufig gestellt. Die Antwort wollen wir nicht schuldig bleiben! Traditionell geben URLs mit abschließendem Schrägstrich häufig ein Verzeichnis an, während die ohne abschließenden Schrägstrich auf eine Datei hindeuten:

https://example.com/foo/ (with trailing slash, conventionally a directory)
https://example.com/foo (without trailing slash, conventionally a file)

Dies muss jedoch nicht unbedingt der Fall sein. Google behandelt die oben angegebenen URLs gleich, jedoch als separate URLs, und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine Datei oder ein Verzeichnis handelt oder ob sie einen abschließenden Schrägstrich enthalten oder nicht.

Unterschiedlicher Content unter URLs mit und ohne Schrägstrich ist für Google in Ordnung, aber oft weniger ideal für Nutzer

Vom technischen Standpunkt bzw. dem der Suchmaschine aus gesehen, ist es durchaus zulässig, wenn diese beiden URL-Versionen unterschiedlichen Content aufweisen. Nutzer finden diese Konfiguration jedoch möglicherweise schrecklich verwirrend. Stellt euch nur vor, wie es wäre, wenn www.google.com/webmasters und www.google.com/webmasters/ zu unterschiedlichen Ergebnissen führen würden.

Aus diesem Grund führen URLs mit abschließendem Schrägstrich und solche ohne abschließenden Schrägstrich häufig zum selben Content. In den allermeisten Fällen ist eine Website mit einer Verzeichnisstruktur konfiguriert:

https://example.com/parent-directory/child-directory/

Die Konfiguration eurer Website und eure Optionen

Ihr könnt auf eurer Website kurz prüfen, ob eine der URLs, die mit diesem Muster übereinstimmen, zur anderen URL weiterleitet:

  1. https://example.com/foo/
    (mit abschließendem Schrägstrich)
  2. https://example.com/foo
    (ohne abschließenden Schrägstrich)
  • Wenn nur eine Version zurückgegeben werden kann (d. h., die andere leitet zur ihr weiter), ist das sehr gut so. Dieses Verhalten ist vorteilhaft, weil so weniger Duplicate Content entsteht. Bei Weiterleitungen zu URLs mit abschließendem Schrägstrich wird in unseren Suchergebnissen unabhängig davon, ob es sich um eine 301- oder 302-Weiterleitung handelt, wahrscheinlich die Version der URL mit dem Antwortcode 200 angezeigt. Meistens ist dies die URL mit abschließendem Schrägstrich.
  • Wenn die Versionen mit abschließendem Schrägstrich und ohne abschließenden Schrägstrich beide den gleichen Content enthalten und beide den Antwortcode 200 zurückgeben, habt ihr folgende Möglichkeiten:
    • Ihr könnt dieses Verhalten ändern (weitere Infos hierzu unten), damit Duplicate Content reduziert und die Crawling-Effizienz verbessert wird.
    • Ihr könnt es unverändert lassen. Viele Websites haben Duplicate Content. Unser Indexierungsprozess handhabt die URLs für Webmaster und Nutzer häufig entsprechend. Es ist zwar keine optimale Situation, aber absolut legitim und okay.
    • Insbesondere bei eurer Stamm-URL ist https://example.com mit https://example.com/ äquivalent und es kann selbst dann nicht weitergeleitet werden, wenn man Chuck Norris ist.

Sicherstellen, dass nur eine URL-Version angezeigt wird

Was also tun, falls eure Website für diese beiden URLs Duplicate Content anzeigt:

https://example.com/foo/
https://example.com/foo

also beide URLs den Statuscode 200 zurückgeben (keine hat eine Weiterleitung oder enthält ein rel="canonical"-Link-Tag) und ihr das ändern möchtet?

  1. Wählt eine URL als bevorzugte Version. Wenn eure Website eine Verzeichnisstruktur hat, ist es üblicher, einen abschließenden Schrägstrich in euren Verzeichnis-URLs zu verwenden, z. B. example.com/directory/ statt example.com/directory. Es steht euch jedoch frei, euch anders zu entscheiden.
  2. Seid konsequent im Umgang mit der bevorzugten Version. Verwendet sie in euren internen Links. Falls ihr eine Sitemap habt, verwendet für diese die bevorzugte Version und nicht ihr Gegenstück.
  3. Verwendet eine 301-Weiterleitung von der duplizierten zu der bevorzugten Version. Sollte das nicht möglich sein, ist das Link-Tag rel="canonical" eine gute Option. rel="canonical" funktioniert für die Indexierungszwecke von Google und anderen großen Suchmaschinen ähnlich wie 301.
  4. Testet eure 301-Konfiguration in den Webmaster-Tools mit Abruf wie durch Googlebot. Prüft, ob sich eure URLs, https://example.com/foo/ und https://example.com/foo, wie erwartet verhalten. Die bevorzugte Version sollte den Statuscode 200 zurückgeben. Die duplizierte URL sollte 301 zur bevorzugten URL weiterleiten.
  5. Sucht in den Webmaster-Tools nach Crawling-Fehlern und prüft nach Möglichkeit auch in euren Webserverprotokollen, ob die 301-Weiterleitungen implementiert sind.
  6. Profit! Nein, Spaß beiseite, ihr könnt euch jetzt beruhigt zurücklehnen in der Gewissheit, dass eure Serverkonfiguration effizient und eure Website optimiert ist.