Donnerstag, 8. November 2018
Jeden Monat stoßen Millionen von Chrome-Nutzern auf Seiten, auf denen nur unzureichend auf mobile Abos hingewiesen wird. Kosten, die aufgrund nicht klar ersichtlicher Informationen überraschend entstehen, sind für Nutzer ein Ärgernis. Aus diesem Grund blendet Google ab Chrome 71 (Dezember 2018) bei solchen Seiten vorher eine Warnung für die Nutzer ein. So können sie sich bewusst für oder gegen ein Abo entscheiden, das über den Mobilfunkanbieter abgerechnet wird. Sie können dann entweder die Seite aufrufen oder zur vorherigen Seite zurückkehren, falls sie nicht wussten, dass der Dienst kostenpflichtig ist.
Unklare Abos auf Mobilgeräten
Stellt euch folgende Situation vor: Andrea surft über ihre Mobilfunkverbindung im Internet, um eine Spieleseite aufzurufen. Ihr wird eine Seite angezeigt, auf der sie dazu aufgefordert wird, ihre Handynummer einzugeben.
Sie tippt ihre Nummer ein, drückt auf die Schaltfläche zum Fortfahren und kann nun auf die Inhalte zugreifen.
Im Monat darauf erscheint auf ihrer Telefonrechnung eine unerwartet hohe Gebühr. War das Abo für den Online-Spieldienst wirklich so teuer? Hat sie tatsächlich zugestimmt, diese Summe dafür auszugeben? In welche Kosten hat sie eingewilligt, um auf die Inhalte zuzugreifen?
Deutlichere Abrechnungsinformationen für Chrome-Nutzer
Wir möchten dafür sorgen, dass Chrome-Nutzer wissen, wann sie einen Abrechnungsvorgang durchlaufen, und dass sie fundierte Entscheidungen treffen können, während sie im Internet surfen.
Damit Nutzer immer genau Bescheid wissen, ist es wichtig, dass ihnen auf der Abrechnungsseite ausreichend Informationen angezeigt werden. Dies kann in unseren neuen Best Practices für die Abrechnung von Gebühren auf Mobilgeräten nachgelesen werden. Seiten, die die folgenden Voraussetzungen erfüllen, informieren den Nutzer in der Regel ausreichend:
- Die Informationen zur Abrechnung sind für den Nutzer deutlich sichtbar. Es ist nicht gut, auf der Aboseite nicht über das Abo zu informieren oder diese Informationen zu verbergen. Jeder Nutzer sollte auf solche Informationen zugreifen können, bevor er ein Abo abschließt.
- Die anfallenden Kosten sind für den Nutzer deutlich sichtbar, bevor er den Geschäftsbedingungen zustimmt. Es gilt nicht als nutzerfreundlich, wenn die Abrechnungsinformationen beispielsweise in grauer Schrift auf grauem Hintergrund angezeigt werden und so schlechter lesbar sind.
- Die Gebührenstruktur ist leicht verständlich. Die Formel, anhand der die Gebühren für den Dienst berechnet werden, sollte so einfach und klar wie möglich sein.
Wenn Chrome Seiten mit unzureichenden Abrechnungsinformationen erkennt, ist in Chrome für Mobilgeräte, Chrome für Computer und WebView von Android folgende Warnung zu sehen:
Wenn wir solche Seiten erkennen, informieren wir den Webmaster über die Search Console. Dort hat er auch die Möglichkeit, uns über Änderungen zu informieren, die im Hinblick auf einen klareren Abrechnungsvorgang vorgenommen wurden. Bei Websites, deren Inhaberschaft nicht in der Search Console bestätigt wurde, bemühen wir uns, die entsprechenden Webmaster zu kontaktieren. Außerdem beantworten wir Fragen in unserem öffentlichen Hilfeforum, das in 15 Sprachen verfügbar ist. Sobald ein Einspruch über die Search Console gesendet wurde, überprüfen wir die Änderungen und entfernen die Warnung gegebenenfalls.
Wenn euer Abrechnungsvorgang für die Nutzer klar ersichtlich und verständlich ist und unseren Best Practices entspricht, müsst ihr keine Änderungen vornehmen. Außerdem hat der neue Warnhinweis in Chrome keinen Einfluss auf das Ranking eurer Website in der Google-Suche.
Falls ihr Fragen habt, könnt ihr euch gerne im Webmaster-Hilfeforum an uns wenden.