Donnerstag, 26. März 2020
Angesichts der zunehmenden Auswirkungen der Coronakrise suchen immer mehr Unternehmen nach Möglichkeiten, ihre Geschäftsaktivitäten online vorübergehend ruhen zu lassen. Im Folgenden findet ihr einige hilfreiche Empfehlungen von uns, wie ihr euer Onlinegeschäft aussetzen und am besten organisieren könnt. Wir erklären euch auch, wie ihr mithilfe der Google Suche die Auswirkungen der Krise für euer Unternehmen in der Zeit danach minimiert. Die Empfehlungen richten sich an alle Unternehmen mit einer Onlinepräsenz, aber insbesondere an diejenigen, die den Verkauf ihrer Produkte oder Services online aktuell ausgesetzt haben. Weitere Informationen findet ihr auch in unserer Entwicklerdokumentation.
Empfohlen: Funktion der Website einschränken
Wenn ihr plant, euer Onlinegeschäft nach einer gewissen Zeit wieder aufzunehmen, empfehlen wir euch, eure Website aktiv zu lassen und nur die Funktionalität einzuschränken. Beispielsweise könnt ihr Artikel als „nicht auf Lager“ kennzeichnen oder den Einkaufswagen bzw. den Bezahlvorgang an der Kasse einschränken. So wird auch die Onlinepräsenz eurer Website in der Google Suche weniger negativ beeinflusst. Nutzer können dann eure Produkte weiterhin finden, Rezensionen lesen oder Wunschlisten erstellen, damit sie später einkaufen können.
Außerdem empfehlen euch Folgendes:
- Einkaufswagenfunktion deaktivieren: Dies ist die einfachste Methode. Sie hat außerdem keine Auswirkung auf die Sichtbarkeit eurer Website in der Google Suche.
- Kunden die aktuelle Situation erklären: Mit Bannern oder Pop-ups könnt ihr Kunden über den Status eures Unternehmens informieren. Am besten weist ihr dabei vorsorglich auf mögliche Verspätungen, veränderte Lieferzeiten, alternative Optionen wie Abholung usw. hin, sodass eure Kunden direkt Bescheid wissen, welche Möglichkeiten sie haben. Beachtet unbedingt unsere Richtlinien zu Pop-ups und Bannern.
- Strukturierte Daten aktualisieren: Wenn ihr auf eurer Website strukturierte Daten verwendet, wie etwa zu Produkten, Büchern oder Veranstaltungen, dann ändert sie entsprechend. So sollte beispielsweise die aktuelle Produktverfügbarkeit angezeigt oder eine betroffene Veranstaltung als abgesagt gekennzeichnet werden. Wenn euer Unternehmen über ein Ladengeschäft verfügt, aktualisiert die strukturierten Daten für das lokale Unternehmen entsprechend den aktuellen Öffnungszeiten.
- Merchant Center-Feed prüfen: Wenn ihr das Merchant Center verwendet, beachtet die Best Practices für das Verfügbarkeitsattribut.
- Google über Aktualisierungen informieren: Über die Search Console könnt ihr Google bitten, eine begrenzte Anzahl von Seiten, etwa die Startseite, noch einmal zu crawlen. Verwendet für eine größere Anzahl von Seiten, z. B. alle Produktseiten, die Sitemap.
Weitere Informationen findet ihr in unserer Entwicklerdokumentation.
Nicht empfohlen: Gesamte Website deaktivieren
Als letzte Maßnahme könntet ihr euch dafür entscheiden, die gesamte Website zu deaktivieren. Das ist eine radikale Maßnahme, die allenfalls für ein paar Tage angewendet werden sollte. Bei längerer Dauer hätte sie erhebliche Auswirkungen auf die Onlinepräsenz der Website in der Google Suche, selbst wenn ihr alles korrekt implementiert. Aus diesem Grund wird dringend empfohlen, stattdessen die Funktion eurer Website einzuschränken. Denkt daran: Eure Kunden möchten sich vielleicht auch in dieser Zeit über eure Produkte und Services und euer Unternehmen informieren, selbst wenn ihr aktuell nichts verkauft.
Wenn ihr diese – nicht empfohlene – Maßnahme trotzdem ergreifen möchtet, habt ihr unter anderem folgende Möglichkeiten:
- Müsst ihr eine Website für ein bis zwei Tage unbedingt deaktivieren, gebt eine Fehlermeldung mit dem HTTP-Ergebniscode 503 anstatt der Inhalte zurück. Beachtet die Best Practices zum Deaktivieren einer Website.
- Möchtet ihr eine Website über einen längeren Zeitraum deaktivieren, verwendet den HTTP-Statuscode 200, um Nutzern in der Google Suche eine indexierbare Startseite als Platzhalter anzuzeigen.
- Falls ihr eure Website in der Google Suche schnell verbergen möchtet, um etwa eure Möglichkeiten abzuwägen, könnt ihr sie auch vorübergehend aus der Google Suche entfernen.
Weitere Informationen findet ihr in unserer Entwicklerdokumentation.
Umsichtig vorgehen: Damit ihr besser versteht, warum wir euch nicht empfehlen, eure Website komplett zu deaktivieren, geben wir euch hier einige Beispiele für mögliche Auswirkungen, die damit einhergehen:
- Eure Kunden wissen nicht, was mit eurem Unternehmen los ist, wenn sie es nicht mehr online finden.
- Die Kunden finden keine verlässlichen Informationen zu eurem Unternehmen und dessen Produkten und Dienstleistungen mehr. Beispielsweise sind Rezensionen, technische Daten, alte Bestellungen, Reparaturleitfäden oder Handbücher nicht mehr auffindbar. Von Dritten zur Verfügung gestellte Materialien sind möglicherweise nicht so korrekt oder so umfassend wie eure eigenen Informationen. Dies kann sich auch auf zukünftige Kaufentscheidungen auswirken.
- In Knowledge Panels fehlen möglicherweise Informationen wie Telefonnummern und das Logo eurer Website.
- Die Search Console-Überprüfung funktioniert nicht mehr und ihr verliert den Zugriff auf Informationen, die in der Google Suche zu eurem Unternehmen angezeigt werden. In den zusammengefassten Berichten in der Search Console fehlen Daten, da Seiten aus dem Index entfernt wurden.
- Die Aktivierung eurer Website nach längerer Pause ist erheblich schwieriger, weil sie zuerst wieder indexiert werden muss. Außerdem ist ungewiss, wie lange das dauert und ob die Website danach in der Google Suche wie zuvor dargestellt wird.
Weitere wichtige Punkte
Abgesehen vom eigentlichen Betrieb eurer Website möchtet ihr euer Onlinegeschäft und euer Erscheinen in der Google Suche vielleicht noch auf anderem Weg aussetzen:
- Wenn ihr Veranstaltungen abhaltet, seht euch die neuen Properties an, mit denen ihr sie als virtuell, verschoben oder abgesagt markieren könnt.
- Hier erfahrt ihr, wie ihr eure Öffnungszeiten ändert oder eine vorübergehende Schließung angebt.
- In den Ressourcen von Google für KMU erhaltet ihr wertvolle Tipps für die Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern, die Arbeit im Homeoffice und die Anpassung von Werbekampagnen.
- Informationen dazu, wie ihr Änderungen an eurem Knowledge Panel bei Google vorschlagt, findet ihr hier. Falls ihr noch nicht Anspruch darauf erhoben habt, geht wie hier beschrieben vor.
Wenn ihr immer auf dem Laufenden bleiben möchtet, folgt den Updates auf Twitter über @GoogleSearchC und @GoogleMyBiz.
FAQs
Was passiert, wenn ich die Website nur für ein paar Wochen schließe?
Eine Website komplett zu deaktivieren, auch wenn es nur für ein paar Wochen ist, kann sich negativ auf die Indexierung auswirken. Wir empfehlen stattdessen, die Funktion der Website einzuschränken. Beachtet, dass Nutzer möglicherweise auch dann Informationen zu euren Produkten, Services und eurem Unternehmen finden möchten, wenn ihr gerade nichts verkauft.
Kann ich alle nicht essenziellen Produkte ausschließen?
Ja, das ist möglich. Wenn ihr möchtet, dass Nutzer nur die wichtigsten Produkte kaufen können, schränkt die Funktion der Website ein.
Kann ich Google bitten, in dieser Zeit weniger zu crawlen?
Du kannst die Crawling-Frequenz verringern, auch wenn dies in den meisten Fällen nicht empfohlen wird. Dies kann sich auf die Aktualität der Suchergebnisse auswirken. Beispielsweise kann es länger dauern, bis in der Suche angezeigt wird, dass derzeit keines eurer Produkte verfügbar ist. Wenn das Crawling durch den Googlebot jedoch kritische Probleme bei den Serverressourcen verursachen würde, ist dies eine sinnvolle Vorgehensweise. Wir empfehlen, euch selbst eine Erinnerung zu setzen, damit ihr die Crawling-Frequenz wieder ändert, sobald ihr bereit seid, eure Geschäftstätigkeit wieder aufzunehmen.
Wie kann ich eine Seite schnell indexieren oder aktualisieren lassen?
Wenn ihr Google bitten möchtet, eine begrenzte Anzahl von Seiten noch einmal zu crawlen, z. B. die Startseite, verwendet die Search Console. Nutzt für eine größere Anzahl von Seiten, z. B. alle Produktseiten, die Sitemap.
Was passiert, wenn ich den Zugriff auf meine Website für eine bestimmte Region sperre?
Google crawlt üblicherweise aus den USA. Wenn ihr also die USA blockiert, kann die Google Suche nicht mehr auf eure Website zugreifen. Wir raten davon ab, den Zugriff auf eure Website vorübergehend für eine ganze Region zu sperren. Stattdessen empfehlen wir, die Funktion der Website für diese Region einzuschränken.
Sollte ich das Tool zum Entfernen verwenden, um Produkte zu entfernen, die nicht auf Lager sind?
Nein. Kunden können dann in der Google Suche keine Informationen aus erster Hand zu euren Produkten finden. Stattdessen sehen sie vielleicht Produktinformationen von Dritten, die womöglich falsch oder unvollständig sind. Es ist besser, diese Seite weiterhin zuzulassen und darauf hinzuweisen, dass ein Produkt nicht auf Lager ist. So sind eure Kunden umfassend informiert, auch wenn sie das Produkt im Moment nicht kaufen können. Wenn ihr das Produkt aus der Suche entfernt, wissen die Nutzer nicht, warum es verschwunden ist.
Wir wissen, dass jede Schließung oder Einschränkung des Geschäfts ein schwieriger Schritt und mit einigem Stress verbunden ist. Vielleicht wisst ihr auch gar nicht, wie ihr überhaupt vorgehen sollt. Für den Fall, dass ihr also im Nachhinein bemerkt, dass eine andere Vorgehensweise besser gewesen wäre, ist nicht alles verloren: Unsere Systeme sorgen mit ihrer schnellen Indexierung dafür, dass eure Website so schnell wie möglich wieder in der Suche erscheint. Wie hoffen genauso wie ihr, dass diese Krise möglichst bald vorbei ist und ihr mit unseren Tipps dann ganz schnell wieder loslegen könnt. Bei Fragen oder Problemen kontaktiert uns bitte über unsere öffentlichen Kanäle. Dort können wir euch weiterhelfen.