Das endgültige Schicksal der Supplemental Results

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Im Jahr 2003 führte Google einen "Supplemental Index" (zusätzlichen Index) ein, um den Usern zusätzliche Dokumente in den Suchergebnissen anzuzeigen. Die meisten Webmaster werden bei dieser Aussage vielleicht grinsen müssen, da die zusätzlichen Ergebnisse dafür berüchtigt waren, weniger häufig aktualisiert und insgesamt seltener in den Suchergebnissen angezeigt zu werden. Der Supplemental Index diente jedoch einem wichtigen Zweck: Er speicherte eher ungewöhnliche Dokumente, die wir intensiver für ausgefallenere Suchanfragen durchsucht haben. Lange Zeit bestand die einzige Alternative darin, diese Dokumente gar nicht in den Suchergebnissen anzuzeigen, was natürlich unbefriedigend wäre. Im Idealfall durchsuchen wir alle Dokumente jederzeit , um den Erwartungen der User gerecht zu werden.

Dies führte dazu, dass wir das gesamte Konzept des Supplemental Index überarbeitet haben. Wir haben die Crawling-Häufigkeit erhöht und davon unabhängig gemacht, in welchem Index ein Dokument gespeichert wurde. Als schließlich die oben beschriebenen Effekte des Supplemental Index verschwunden waren, konnte der Hinweis "Zusätzliches Ergebnis" in den Suchergebnissen
vor ein paar Monaten entfernt werden - er diente ohnehin nur dazu, anzuzeigen, dass ein ansonsten nützliches Dokument irgendwie "ungewöhnlich" war. Jetzt erreichen wir den nächsten großen Meilenstein auf dem Weg, die künstliche Unterscheidung zwischen den Indizes aufzuheben: Anstatt nur einen Teil unseres Index ausführlich für ausgefallenere Suchanfragen zu durchsuchen, führen wir jetzt für jede Suchanfrage eine Suche im gesamten Index durch.

Aus User-Sicht bedeutet dies, dass euch jetzt noch mehr relevante Dokumente angezeigt werden und dies aus einem viel größeren Ausschnitt des Internets, was sich besonders bei nicht-englischsprachigen Suchanfragen bemerkbar macht. Für Webmaster bedeutet dies, dass nun Seiten von guter Qualität, die bisher weniger sichtbar waren, zukünftig mit größerer Wahrscheinlichkeit in den Suchergebnissen angezeigt werden.


Hinter all dem stehen beeindruckende technische Leistungen: Dokumente aus einem so deutlich größeren Index anzuzeigen, ist alles andere als leicht und bedurfte zahlreicher grundlegender Innovationen. Vor diesem Hintergrund ist es keine Übertreibung, zu behaupten, dass die Google-Suchmaschine weltweit einzigartig ist. Wenn ihr genauer wissen wollt, wie das Ganze funktioniert, müsst ihr euch einfach als Software-Ingenieur bei Google bewerben, weil die Details, wie immer, streng geheim sind.*



* Eigentlich wollte ich eine Standard-Antwort geben: "Wenn ich es euch im Detail gesagt hätte, müsste ich euch zum Schweigen bringen." :) Das Management hat mich jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass diese Vorgehensweise mit unserem Motto "Don't be evil" nicht so ganz in Übereinstimmung steht. Ich habe mich deshalb dafür entschieden, geheimnisvoll zu klingen, zusammen mit dem Vorschlag, dass sich gute Software-Ingenieure bei uns bewerben. Was vollkommen ernst gemeint ist: Wenn ihr die technischen Voraussetzungen mitbringt und die Begeisterung, an einer der komplexesten und größten Software-Infrastrukturen der Welt mitzuarbeiten, freuen wir uns,
von euch zu hören .

Wenn ihr darüber diskutieren wollt, dann besucht unser
Forum für Webmaster .

The ultimate fate of supplemental results (English Version)


Post von Yonatan Zunger, Search Quantity Team (Übersetzung von Sven, Search Quality)